Aufruf zur Weltverbesserung
Sollte man die Reklame, die diese Boulevard- bzw. Bollerwart-Zeitung mit den vier Buchstaben betreibt, überhaupt durch eine Stellungnahme zu ihr adeln? Oder sollte man, analog zum schmerzvollen Wegdrehen des Kopfes, kein Wort über die neueste plumpe Leuteverdummungskampagne aus dem Hause Springer ("heute gehört uns Deutschland, morgen die ganze Medienwelt, und wir werden weiter aufkaufen, weil uns keiner au-haufhält") verlieren?
Zu spät. Ich rege mich ja doch darüber auf, dass es keine Geschmackspolizei gibt, die verhindert, dass berlinweit besagte Boulevardpostille sich wieder einmal als Kämpfer für Recht und Ordnung, die kleinen Leute und den gesunden Menschenverstand darstellt und so tut, als sei sie verfolgt von diversen bizarren Bünden: Bund der Benzinabzocker, Dopingsportler, Sozialschmarotzer, was weiß ich noch alles.
Immer nur Bünde, wegen Bundesrepublik? Oder weil die Werbeagentur, die da den letzten kümmerlichen Rest ihrer Ethik und Würde verkauft hat, so einfallslos war? Ach, es ist zum Kotzen. Um in die gleiche Kerbe zu schlagen, grober Klotz auf groben Keil: STOPPT BILD! Bund der Alltagsästheten.